Logbucheintrag 2013,0919

Mission: Urlaub
Ziel: Erholung
Etappe: Ein Tag am Meer

Meeresrauschen, nichts als Meeresrauschen! Ich sitze in meinem blauen Campingstuhl am Meer und meine Gedanken sind völlig frei. Das muss Erholung sein. Nach ca. 10 Tagen stellt sich endlich das Gefühl von Freiheit und Erholung ein. Es könnte aber auch das beruhigende Rauschen des Ozeans sein! Und keine Sorge, der Wahnsinn lässt wieder nach – zum Wochende hin, fallen hier doch noch ein paar Touris ein – die wollen alle nochmal die letzten Sonnenstrahlen geniessen.

Heute habe ich fast den ganzen Tag am Homer Spit verbracht, bin ganz nebenbei die ganzen 4 Meilen im Watt runtergelatscht und dann wieder hochgewackelt. Ziemlich beeindruckend wie schnell doch auf einmal Sandbänke durch die einsetzende Flut verschluckt werden.

Und was da so alles ans Ufer treibt, grosse dicke Gummischläuche, die gar keine sind, sondern Seepflanzen. Heute war es nicht sehr windig und in der Sonne war es doch fast ein bisschen warm – dass haben die Einheimischen dann auch gleich genutzt um Barfuß, in kurzen Hosen und Tanktop durchs Watt zu joggen. Mag ja sein, dass das anstrengend ist, aber nachmachen wollt‘ ich es dann doch nicht!

Achja: akt. mach ich eine Pause vom veganen / vegetarischen Leben. Das hat einen ganz simplen Grund: ich hatte letztens die Auswahl zwischen einem stinkenden vegetarischen Eiersalatsandwich „urgh“ und einem Pastrami-Sandwich – 3x dürft ihr raten was ich mir gegönnt habe. Achja: und nicht zu vergessen, das 19oz Steak – medium rare…. yummie!

Im Denali war ich noch guter Dinge: Vegetarisches Panini und Chai Latte mit Soya Milch… lecker! Aber ich gelobe bei meiner Rückkehr wieder Besserung.

Morgen früh um 6:00 Uhr früh hat dann die Erholung erstmal wieder Pause – es geht in Richtung Seward – hier habe ich eine 6 stündige Fjord-Fahrt gebucht… Leute schnallt euch an, ich werde davon berichten!

Zum Abschied:
goodbye Homer

Logbucheintrag 2013,0917

Mission: Urlaub
Ziel: Homer
Etappe: Castaway

Homer liegt am Ende des Sterling Hwy – umgeben von Wildnis und Ozean – ein beschauliches Nest fast am Ende der Welt. Am Ende des Homer Spit ist ein Hotel mit dem passenden Namen „Lands End“ zu finden.

Der Homer Spit (geologischer Begriff für eine Sand-/Geröllbank) ist der zweit längste naturgeformte Steg der Welt – was der längste ist, weiss ich nicht 😎

Es ist Nebensaison – die Campingplätze sind verwaist – die Lädchen geschlossen – die letzten Vorbereitung der Einheimischen werden getroffen um sich auf den Winter vorzubereiten.

Ich komme mir ein bisschen wie Tom Hanks in Castaway vor – nur mit dem einen Unterschied: Ich habe ein Dach über dem Kopf und ich kann mit der Dame an der Rezeption des Best Western Hotels plaudern, die glücklicherweise nicht Wilson heisst.

Aber ich habe beschlossen hier ein bisschen länger zu bleiben, die Ruhe und das Rauschen des Meeres zu geniessen – ein bisschen durch das Watt zu wandern und eine kleine Auszeit von der Fahrerei, der Reizüberflutung zu nehmen und um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten…. Oooooohhhhhmmmmm!

Wenn ihr nach 3 Tagen nichts mehr von mir hört bin ich wahrscheinlich wahnsinnig geworden und treibe mit einer Nussschale auf dem Ozean…. Oooooohhhhhmmmmm!

Logbucheintrag 2013,0916

Mission: Urlaub
Ziel: Ans Meer
Etappe: Homer

Wo auf der Welt hat man eigentlich schneebedeckte Vulkane und davor das Meer? Ich bin auf dem Weg nach Homer. Homer liegt auf der Halbinsel Kenai und ist ca. 440 km von Anchorage entfernt. In Summe habe ich 5 1/2 Stunden dafür gebraucht, aber bei strahlendem Sonnenschein ist das absolut erträglich.

Die erste Strecke kommt mir wie der Pacific Highway in Kalifornien vor – nur dass hier akt. grad Ebbe ist – somit habe ich leider klein Glück mit Walen, trotz des Rastplatzes Beluga Bay. Naja, vielleicht auf dem Rückweg.

Die 2te Hälfte fahr ich dann wieder durch die Wälder bis die ersten schneebedeckten Vulkane auftauchen – und das ganze vor meeresrauschender Kulisse – Alaska du bist so wunderschön – ich möcht‘ gar nie wieder gehn.

Seeweg

PS: Ich hab keine Ahnung warum dieses dumme WordPress die Fotos immer auf den Kopf stellt!

Logbucheintrag 2013,0915

Mission: Urlaub
Ziel: Hiking
Etappe: Crow Pass & Raven Glacier

Auch heute steht wandern auf dem Programm. Ca. 30 Meilen südlich von Anchorage liegt Girdwood. Von hier aus führen viele Wanderwege in die Chugchach Mountains.

Der Name des 1sten Trails ist Programm: Hand Tram Trail

Hier muss man sich mit einer Handseilbahn über eine Schlucht ziehen, „selbst“ wohl gemerkt. Man steigt in einen Korb – Handschuhe an und los gehts: hau ruck hau ruck hau ruck. Ist wirklich ein spassiges Vergnügen – zum Glück helfen die wartenden Wanderer auf der anderen Seite fleissig mit, sonst würd ich da wohl noch heute im Körbchen hängen.

Dannach geht es zum 2ten Trail Crow Pass

Ein ziemlich beschwerlicher Aufstieg – über schmale Trampelpfade – Geröllfelder. Langsam schiebe ich einen Fuss vor den anderen, aber die Umgebung behlohnt jede Schweissperle. Eingerahmt von Bergen die mit der Tundra bedeckt sind, könnte man meinen ich bin auf der Insel von Lost gestrandet. Wenn da nicht der Temperaturunterschied von 25 Grad wäre.

Obwohl die Sonne scheint ist es die letzten Tage nicht wärmer als 12 Grad gewesen, aber die Sonne und der steile Aufstieg wärmt ungemein. Knapp 2 Stunden später und 1000 Höhenmeter bewältigt habe ich den Pass erreicht: Crow Pass

Ein wunderschöner Ort, ein kleiner See, eine kleine Hütte und absolute Stille.
Nach einer kurzen Rast passiere ich noch ein Matschfeld in der Tundra und um die nächste Kurve, da liegt er vor mir: Raven Gletscher! Endlich am Ziel.

Wieder bin ich tief beeindruckt!
Allerdings habe ich auch etwas Sorge – wenn ich mir die Bilder bei Google ansehe und die mit dem heutigen Stand des Getschers vergleiche, dann wird mir Angst und Bang – der Raven Gletscher hat deutlich abgenommen – ein Opfer der globalen Erwärmung – oder war hier Scrat aus Ice Age am Werk?

Glücklicherweise ist es hier in Alaska bis abends 21h hell – denn als ich auf die Uhr schaue ist es bereits 19h durch. In den Alpen wäre um die Zeit ein Abstieg sehr riskant. Hier habe ich noch immer gute Sicht und abwärts gehts bekannlich schneller. Gute 1 1/2 Stunden habe ich gebraucht.

Logbucheintrag 2013,0914

Mission: Urlaub
Ziel: Hiking
Etappe: Matanuska Glacier

Nachdem ich den gestrigen Tag mit fahren, fahren, fahren verbracht habe musste heute ein Gletscher her. Ca. 98 Meilen östlich von Anchorage liegt der Matanuska Glacier mit einer Länge von knapp 20 Meilen und einer Breite von 4 Meilen.

Der Gletscher ist umrahmt von den Chugach Mountains und vom Highway aus führt ein abenteuerlicher Weg nach unten ins Tal bis hin zum Parkplatz des Gletschers. Dann erstmal ein atemberaubender Blick auf das Gletschermassiv.

Die nette Dame am Entrance reicht mir ein Formular: ich solle Name, Adresse etc ausfüllen, falls ich im Gletscher irgendwo verloren gehe, denn es ist völlig mir überlassen wohin ich im Gletschergebiet latsche :-). In Europa wäre das wohl undenkbar. Aber hier bin ich in der unberührten Natur – hier werden ausnahmsweise wie es für USA sonst üblich ist, nicht ganze Wege mit Tonnen an Sicherheitshinweisen und -Geländern aufgebaut. Alos latsche ich einfach drauf los.

Es geht vorbei am Schlammlöchern, Gerröllfeldern und kleinen Seen, ganz nah in das Gletscherfeld. Eisfeld rauf und Eisfeld runter, querfeldein bis hin zu einem kleinen See, der sich durch einen Mini-Wasserfall speist.

Matanuska Glacier

Eine Dame vor mir stakst bis an das Eis und Matschufer des Sees hern und schwups sinkt Sie mit Ihrem rechten Bein bis zum Oberschenkel in ein Matschloch 😉 Ich hab dann beschlossen ich beobachte es doch lieber aus sicherer Entfernung.

Hier an dieser Stelle möchte ich mich mal ganz besonders herzlich an den Wettergott bedanken – der mir bislang so viele sonnige Tage beschert hat!

MMMMEEEERRRRRCCCCCIIIIII

Logbucheintrag 2013,0912

Mission: Urlaub
Ziel: Fairbanks
Etappe: Steamboat Tour

Discovery River

Nachdem ich beschlossen habe den nördlichen Polarkreis nicht zu passieren (einfache Fahrt von 6 Stunden) musste eine Alternative her: eine Steamboat Tour auf einem Schaufelraddampfer – Chena River!

Als ich gestern um 08:15 am Anlageplatz ankam war da weit und breit keine Menschenseele – nur die Dame am Ticketcorner hat mir versichert: wir legen in jedem Fall ab – und sie hat Recht behalten! Als ich mich dann umdrehte wurden 4-5 Busse mit Menschen (alte, dicke, dünne, junge und auch Deutsche) angekarrt!

Der Dampfer hat Halt an einer Schlittenhund – Farm gemacht – der Name Susan Butcher ist hier Programm! Susan Butcher hat 17x an dem wohl bekanntesten Schlittenhundrennen teilgenommen und ist in Fairbanks so was wie ein Nationalheld – obwohl sie nicht hier geboren ist! Aber auch ich habe mich von dem Fieber mitreissen lassen: Neues Ziel: Return to Alaska in Winter!

Langsam hat die Sonne auch Ihren Weg geschafft und steht mittags so hoch wie möglich am strahlend blauen Himmel! Nächster Stopp: ein Athabaskan Village. Hier wurde auf die typ. Touri-Art gezeigt wie die Ureinwohner Alaskas vor Hunderten von Jahren lebten. Ganz nebenbei habe ich auch noch ein Rentier gestreichelt, ihr erinnert euch? Small & Fat? Aber ganz weich und kuschelig!

Logbucheintrag 2013,0912

Mission: Urlaub
Ziel: Alaska
Etappe: Klugscheisserei

Heute habe ich mir etwas besonderes überlegt: Klugscheisserei mit Sonja!

Fakten, Fakten, Fakten

Alaska wird in 7 Regionen eingeteilt:
– Halbinsel Kenai
– Prince William Sound
– Südost Alaska
– Westliches Zentralalaska
– Östliches Zentralalaska
– Südwest Alaska
– Arktisches und Westalaska

Hauptstadt: Anchorage mit ca. 350 000 Einwohnern

Alaska erstreckt sich zwischen dem Nordpolarmeer und dem Pazifik über dem nördlichen Polarkreis. Mit einer Fläche von 1,7 Mio. Quadratkilometern und nur knapp 700 000 Einwohnern ist Alaska zugleich der grösste aber auch am dünnsten besiedelte Bundesstaat der USA.

Ausserdem habe ich heute gelernt was der Unterschied zwischen einem Karibu und einem Rentier ist: Caribus are tall and thin – Reindeers are small and fat!
Ein wolverine hat auch nichts mit einem Wolf zu tun (Marvel sei Dank für diesen Irrglauben) – ein Wolverine ist ein Vielfrass und lt. gängiger alaskischer Meinung macht sogar ein Grizzly einen Bogen um einen Wolverine!

Einheiten, Einheiten, Einheiten

1 Gallone = 3,79 Liter
1 lb = 0,45 kg
1 ft = 0,3 m
1 mile = 1,61 km
1 pt = 0,47 Liter
1 oz = 0,03 liter
100 Grad Fahrenheit = 37,7 Grad Celsius

Achja und ganz nebenbei: Die Sonne scheint!

Chena River

PS: an alle Klugscheisser da draussen: ja ich weiss das Bild muss im Hochformat eingefügt werden, aber ich hab Urlaub, da macht die Perfektion grad Pause!

Logbucheintrag 2013,0911

Mission: Urlaub
Ziel: Alaska
Etappe: Going North

Fairbanks
Gestern Mittag habe ich bei strömenden Regen beschlossen den Denali hinter mir zu lassen und ca. 108 Meilen weiter nördlich nach Fairbanks zu fahren! Fairbanks hat wohl um die 50 000 Einwohner und rühmt sich die zweit grösste Stadt hinter Anchorage zu sein. Ich würde mal sagen ein verschlafenes Nest! Aber immerhin einer riesigen Militäranlage „Fort Wainwright“- hier stand ich dank einer Umleitung gleich am CheckIn – der nette Mann im Tarnstrampelanzug wollte mich gleich zu den CheckIn Terminals für Grünschnäbel weiterlotsen! Ich habe ihm dann versichert, dass ich falsch abgebogen bin und eigentlich hier wieder raus möchte!

North Pole

Ca. 20 Meilen östlich von Fairbanks liegt North Pole. Im St. Nicholas Dr. Santas House! Nicht gerade spektakulär bei strömenden Regen – aber das Herzchen schlägt ein bisschen höher als ich die Tür zu Santa’s Haus aufmache…

Weihnachtsmusik, Rentierglöckchen und der Duft von frisch gebackenen Kuchen liegt in der Luft! Es gibt Tonnen an Weihnachtsartikeln, Klamotten und man kann Santa einen Brief schreiben! Allerdings hatte Santa gestern Urlaub 😉 und er konnte meine Wunschliste nicht persönlich annehmen!

Santa's Home

Zu guter Letzt war ich abends dann noch im wohl „grössten“ Einkaufszentrum der USA: ganze 20 Geschäfte -> die Bentley Mall! Immerhin rühmt sich die Mall damit, die wohl nördlichste Mall in Nordamerika zu sein! Wobei Mall schon ein bisschen übertrieben ist – die Metro in Nürnberg erschien mir gestern 2x grösser!

Logbucheintrag 2013,0910

Mission: Urlaub
Ziel: Alaska
Etappe: Camping

Campground Riley Creek
Wer hätte das gedacht: campen ist einfacher als gedacht! Ein Ort mit Duschen, Supermarkt und gleich daneben Beginnt die Wildnis. Heute habe ich gleich nachdem ich aus dem Zelt gekrabbelt bin die Wanderschuhe angezogen und bin mal lässige 2 Meilen einfach für nen Starbucks Coffee durch die Wildnis geschlichen!

Vorbei an plätschernden Flüssen, goldgelben Birken, Eisenbahntrassen und Nadelwäldern…

Nachdem die Äuglein langsam vom Kaffee aufgingen bin ich dann 4 Stunden durch die Tundra gehoppelt – erst mit dem Bus und dann noch ein bisserl zu Fuss! Wobei mich fast die ein oder andere Windböhe umgenietet hat! Immerhin gabs auch mal Sonnenschein und jeder Sonnenstrahl lies die roten Sträucher blutrot funkeln, die Birken golden glänzen! So ein Farbspektrum habe ich noch nie gesehen, man kann es kaum mit einem Foto einfangen!

Denali: du hast mein Herz im Sturm erobert! Nur der Mt. McKinley lässt sich noch bitten! Dunkle Wolken verhüllen ihn noch! Aber wenn er sich mir nicht zeigen will, dann habe ich jedenfalls gleich noch einen Grund mehr wieder zukommen!

Achja: nach 2 Tagen campen hat sich das Auto in meinen Schrank verwandelt: Chaos RuleZ

Mein Schrank!

Logbucheintrag 2013,0909

Mission: Urlaub
Ziel: Alaska
Etappe: Denali National Park

Inzwischen habe ich mein Lager im Denali NP – Riley Campground aufgeschlagen! Nach ca 5 Std Fahrtzeit (ein Stau und mehrer Zwischenstopps) bin ich 243 Meilen später am Ziel angekommen!

Hier mal ein Bildchen von meinem Vehicle: Say Hello, Pathfinder! Ich habe ihn liebevoll TINY genannt, weil kleiner gings nicht!

Riley Campground

Achja und im Hintergrund ganz klein zu sehen mein Bettchen für die Nacht! Schaun wir mal was es aushält! Aktuell hat es 17 Grad Celsius (noch) Uhrzeit 18:47 Uhr!