Mission: Gestrandet
Etappe: Umweg über Erebor
Ziel: Dem Bora trotzen
Heute fahren wir weiter in südliche Richtung. Einen letzten Stopp in Slowenien haben wir eingeplant: Die Skocjan Höhlen. Der Fluss Reka hat dieses riesige Höhlensystem vor 250 000 Jahren gebildet. Ein unterirdischer Canoyn liefert den Beweis.
Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir schliessen uns einer Führung an. ca 3 km liegen vor uns, davon 2km unterirdisch.
Riesige Kalkgebilde türmen sich auf und hängen von der Decke. In der Halle der Stille erfahren wir wie still die Stille wirklich sein kann. Ein bisschen Gänsehaut hab ich da schon, soooo schön still!
Immer tiefer in den Berg hinein beschleicht mich das Gefühl im Berg Erebor zu sein. Vielleicht lauert nach der nächsten Ecke schon der Drache Smaug. Alte Wege und provisorische Stufen untermauern den Eindruck.
Wir passieren über eine Eisenbrücke ca. 80m über der Reka den Canyon. Der Fluss dümpelt so vor sich hin. Man hört in rauschen. Vereinzelte Markierungen zeigen wie hoch der Flüss gestiegen ist – über 100m in den 60iger Jahren. Wenn man kein Rauschen vom Fluss hört, sollte man lieber die Beine in die Hand nehmen und rennen – denn dann ist der ganze Canyon überflutet.
Letztes Jahr im November musste die Höhle für mehrere Tage schliessen, wg. der Überschwemmung einiger Touristenpfade.
Wir fahren weiter, der Sonne entgegen.
Dabei ist der Bora ein ständiger Begleiter. Der Sind weht zur Zeit mit über 40km/h und hindert uns an der Überfahrt nach Krk.
Der Bora ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind zwischen Triest der kroatischen Adriaküste. Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, vor allem zwischen Triest und der Nordwest-Küste Kroatiens sowie in Teilen Süddalmatiens und Montenegros, zu den stärksten der Welt. Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen hier Werte von bis zu 250 km/h.
Wir bleiben die nächsten 2 Tage auf einem Campingplatz – vielleicht beruhigt sich der Bora.