Logbucheintrag 2015,0928

Mission: Gestrandet
Etappe: Umweg über Erebor
Ziel: Dem Bora trotzen

Heute fahren wir weiter in südliche Richtung. Einen letzten Stopp in Slowenien haben wir eingeplant: Die Skocjan Höhlen. Der Fluss Reka hat dieses riesige Höhlensystem vor 250 000 Jahren gebildet. Ein unterirdischer Canoyn liefert den Beweis.
Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Wir schliessen uns einer Führung an. ca 3 km liegen vor uns, davon 2km unterirdisch.

Riesige Kalkgebilde türmen sich auf und hängen von der Decke. In der Halle der Stille erfahren wir wie still die Stille wirklich sein kann. Ein bisschen Gänsehaut hab ich da schon, soooo schön still!

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Immer tiefer in den Berg hinein beschleicht mich das Gefühl im Berg Erebor zu sein. Vielleicht lauert nach der nächsten Ecke schon der Drache Smaug. Alte Wege und provisorische Stufen untermauern den Eindruck.

Wir passieren über eine Eisenbrücke ca. 80m über der Reka den Canyon. Der Fluss dümpelt so vor sich hin. Man hört in rauschen. Vereinzelte Markierungen zeigen wie hoch der Flüss gestiegen ist – über 100m in den 60iger Jahren. Wenn man kein Rauschen vom Fluss hört, sollte man lieber die Beine in die Hand nehmen und rennen – denn dann ist der ganze Canyon überflutet.

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Letztes Jahr im November musste die Höhle für mehrere Tage schliessen, wg. der Überschwemmung einiger Touristenpfade.

Wir fahren weiter, der Sonne entgegen.

Dabei ist der Bora ein ständiger Begleiter. Der Sind weht zur Zeit mit über 40km/h und hindert uns an der Überfahrt nach Krk.

Der Bora ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind zwischen Triest der kroatischen Adriaküste. Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, vor allem zwischen Triest und der Nordwest-Küste Kroatiens sowie in Teilen Süddalmatiens und Montenegros, zu den stärksten der Welt. Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen hier Werte von bis zu 250 km/h.

Wir bleiben die nächsten 2 Tage auf einem Campingplatz – vielleicht beruhigt sich der Bora.

Logbucheintrag 2015,0928

Mission: 3 Grenzübertritte in 3 Tagen
Etappe: Letzte Grenze voraus
Ziel: Kroatien

Willkommen zurück und und ihr seid „live“ dabei, wenn es wieder heißt: „Fels on the road again“.

Seit gestern haben wir 750 km in südlicher Richtung zurück gelegt. In Windeseile durch Österreich durch. Am Grenzübergang Obersberg zu Österreich was das allbekannte mediale Topthema: „Flüchtlingsstrom“ nicht zu spüren. Der Grenzposten war nicht besetzt, kein Flüchtling weit und breit, kein Auto weder in unserer Richtung noch in die Richtung nach DE.

Da stellt sich mir umsomehr die Frage, was darf man den Medien heutzutage noch alles glauben?

Aber zurück zum eigentlichen Thema… Gestern haben wir das Dachsteingebiet links liegen lassen. Auf 2.200m liegt bereits der erste Schnee. Wir überqueren den Tauernpass. In Obertauern liegt die Temperatur bei 4 Grad! Die gestrige Tagesetappe endet nach 544km in Bad Kleinkirchbach – bekannt für sein Skigebiet um den St. Oswald herum.

Heute vormittag treten wir am Wurzenpass nach Slowenien über. 60km im Landesinneren machen wir einen Stop am Bleder See. Ein großer See umrahmt von hügeligen Wäldern – in der Mitte trohnt eine Kirche und gegenüber wacht auf einem schroffen Felsen eine Burg.

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Henryk versucht sich als Kapitän – wir äh, er rudert übern See zur Kircheninsel. Als ich das Trommeln der Galere anstimme, bietet er mir den Platz am Ruder. Das lehne ich dankend ab, mit der Begründung: „Ich muss nur schön sein“.

Nachmittags geht es weiter durch Slowenien… Die kurvigen Strassen müssen ein El Dorado für Motorradfahrer sein… Allerdings lässt der Asphalt zu wünschen übrig.

In Nova Gorica schlagen wir unser Nachtlager auf. Morgen wollen wir dann weiter Richtung Skocjanske Höhlen. Slowenien ist bekannt für sein ausgeprägtes Höhlensystem – dafür wurde es auch UNESCO Weltkulturerbe.