Mission: Rein in die Eurozone
Etappe: Zum nördlichsten Zipfel
Ziel: Wild Atlantic way
Erst das Auge schafft die Welt.
Christian Morgenstern
Wir cruisen weiter – haben inzwischen den Pfund Sterling Raum verlassen und wir können endlich wieder in EUR zahlen – die Geschwindigkeitsschilder sind jetzt auch wieder in km/h und nicht mehr in mph – bin nicht sicher aber ich denke die Iren haben mit Einführung des EURO auch gleich auf das metrische System umgestellt – aber links fahren sie immmer noch.
Wir fahren an den nördlichsten Zipfel: Malin Head,
und hier zeigt sich das echt irische Wetter. Dunkle Wolken schweben über uns – aber die Iren haben auch hier gute Laune, nebenan beim Kaffeeverkäufer wird erklärt, dass es heute ja tropische Wärme hätte, im Vergleich zu sonst. Auf Malin Head befindet sich weiterhin eine Wetterstation, in der häufig Windstärke 12 gemessen wird – die höchste bisher hier gemessene Windgeschwindigkeit belief sich auf 181,5 km/h am 16. September 1961, als der Hurrikane Debbie großen Schaden an der irischen Westküste verursachte.
Neben den Resten eines Wachturms, der während des 2tn Weltkrieges als Aussichtsturm diente, kann man hier in riesigen Lettern das ehemals aus Steinen gelegte Wort ÉIRE bestaunen, das während des Zweiten Weltkriegs den gegnerischen Flugzeugen signalisieren sollte, dass sie nun neutrales Gebiet überfliegen.
Uns zieht es weiter westwärts – wir überqueren eine Hochebene, naja hoch eben für irische Verhältnisse 🙂 die Landschaft wird karg und felsig, aber die Sonne verleiht der trüben Stille einen freundlichen Charakter. Ich denke so bei mir, wie traurig es wohl aussehen mag, wenn dicke Wolken über der kargen grauen Lanschaft hängen. Wir queren den Glenveagh Nationalpark und schlagen unser Nachtlager in einem winzigen Ort an der N75 auf.
Der Mini Campingplatz Sleepy Hollow ist nur für Erwachsene, keine Kinder – ich sage zu Henryk: hoffentlich kein FKK Campingplatz, aber nein, der Besitzer versichert uns es geht um Ruhe, seine 3 Enkelkinder werden jetzt auch gleich verschwinden, denn die machen am meisten Krach. Am meisten stolz scheint der Eigentümer auf seine Smidges Fallen zu sein, die er aus Schottland mitgebracht hat – ja die Smidges, ein Kapitel für sich – die kleinen beissenden Biester sind in den letzten 2 Wochen aus ihren Löchern gekrochen.
Abend kehren wir bei Enya’s Vater in Leo’s Tavern ein keine 200m vom Campingplatz entfernt. Das Pub wurde tatsächlich von Enya’s Vater in den 60igern errichtet, die Töchter haben hier ihr Talent schon in inbekannten Jahren zum Besten gegeben. Enya ist heute leider nicht persönlich da um uns Fish and Chips zu servieren, aber jede Menge Bilder von ihr und ihren goldenen Schallplatten hängen an den Wänden.