Logbucheintrag 2013,0928

Mission: Kaffeekonsum
Ziel: Zeitvertreib
Etappe: Noch mehr unnützes Wissen

Das liebste Getränk der Einheimischen ist nach Alkohol tatsächlich Kaffee. In jedem Kaff, an jeder Kreuzung, Raststätte oder Supermarkt gibt es neben einem Liquoer Shop auch einen Coffee Shop, manchmal auch Esspresso Bar genannt. Euphorisch fuhr ich an Anfang mal zu einer Drive-Thru Espresso-Bar in der Hoffnung einen richtigen Espresso zu bekommen. Tja den Espressogeschmack suche ich heute noch! Schwarzes Wasser – weder stark noch Geschmack! Die Einheimischen sind ja so stolz auf ihren Kaffee – die sollen mal eine richtig gute Tasse Illy Espresso trinken…. Hmmm… die würden wohl einen Herzinfarkt von der Stärke bekommen!

Darf man in Blogs eigentlich Schleichwerbung machen? Illy, Illy, Illy, Illy!

Das einzige was mir übrig blieb war dann doch Starbucks – zumal ich zwar die Illy Kaffee Pads in meinem Koffer habe aber die Handespresso-Maschine vergessen habe (heul) – Die ungeöffnete Dose Illy Pads schleppe ich jetzt wieder mit nach Hause, zu kostbar ist das schwarze Gold!

Das einzige was man in einem Starbucks Coffee Shop trinken kann: Chai Tea Latte. Ich habe ihn wirklich lieben gelernt, zumal ich hier immer Soya Milch bekommen habe. Hier mal eine Übersicht über das Preisgefälle:

Denali NP: 3.90 Dollar (keine extra Berechnung für Soja Milch)
Fairbanks: 4.10 Dollar (keine extra Berechnung für Soja Milch)
Anchorage: 4.60 Dollar (hier sind 0.60 Aufschlag für Soya drauf)
Seward: 4.50 Dollar (hoer sind 0.50 Aufschlag für Soya drauf)
Valdez: — hier gab es tatsächlich keinen Starbucks
Homer: 5.90 (hier hab ich wohl einen nummer grösser bestellt, Soya war im Preis dabei)

Inzwischen haben sich die Donuts auf einen reduziert – allerdings ist der jetzt so steinhart, wenn ich den gegen die Fensterscheibe werfe, dann bricht das Glas! Ich sehe schon, 6 Donuts sollten besser eine kurzweilige Angelegenheit bleiben:

Donut Rest

Logbucheintrag 2013,0928

Mission: Daytrip
Ziel: Tiere, Tiere, Tiere
Etappe: südlich von Anchorage

Inzwischen sind fast 3 Wochen vergangen – mir kommt es vor als wäre ich gestern erst angekommen! Time is running so fast, besonders wenn es so schön ist!

Deswegen habe ich heute mal beschlossen ein Ranking meiner Top10 Urlaubsreisen aufzuzählen:

Platz 1 – unbeatable: Alaska
Platz 2: Nepal (liegt mir besonders am Herzen, weil es meine 1ste Reise alleine war, hat sich fast so stark in mein Herz gebrannt wie Alaska)
Platz3: Kanada (wobei könnte auch auf Platz 2 gleichziehen)
Platz4: Pakistan (Platz 4 deswegen, weil die Busfahrerei IRRE anstrengend war, aber der Nanga Parbat hat es rausgerissen)
Platz 5: Burma
Platz 6: USA – Westküste (hier hat die Begleitung ein bisschen abgeloost ;-))
Platz 7: USA – Ostküste (naja nur Boston und NYC – aber sehr schöne Städtereisen)
Platz 8: Portugal – im Vergleich zu den anderen Reisen, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein
Platz 9: Rhodos (klein, heiß und so lala – aber ich mag die Griechen)
Platz 10: Namibia – ein wunderschönes Land, aber zu viele Deutsche und zu heiß 😎

Hm… Singaopore würd sich wohl auf Platz 8 einreihen – aber es war Silvester 2012/13!

Um die letzten 2 Tage Mietwagen auszukosten, war ich heute nochmal südlich von Anchorage in einem Wildlife Center. Hier habe ich die Gelegenheit Bär und Co aus der Nähe anzusehen und vor allem zu fotografieren. Der Beweis folgt dann später im Review, wenn ich wieder zuhause bin!

Es gibt folgende Arten von Bären: grosse, dicke, dünne! 😎 Im Ernst:

Schwarzbär
Braunbär (bislang dachte ich der Braunbär wär der Grizzly, möööp falsch)
Grizzlybär
Kodiakbär

Wobei der Grizzly wohl der grösste ist und der Kodiakbär der gefährlichste! Während meiner Reise habe ich auch folgendes gelernt.
Man begegnet einem Schwarzbär dann gibt es 2 Möglichkeiten:

1: Ist ein Baum in der Nähe, dann hopp hopp auf das Bäumchen – die erwachsenen können nicht mehr auf Bäume klettern und zum Baumschubsen sind sie zu schwach!
2: kein Baum in der Nähe, dann soll man sich auf einen Fight einstellen, dass ist KEIN Witz – angeblich ist der Schwarzbär einer, der eher aufgibt, wenn er auf Widerstand stösst! Kämpfen will ich trotzdem nicht!

Wenn man einem Grizzlybär begegnet ist folgendes zu beachten:

1: niemals rennen, er wird dich in jedem Fall einholen
2: Baumklettern hilft nicht, er wird ihn umschubsen
3: Ruhe bewahren, keinen Augenkontakt, ggf. beten und Rückzug in slow Motion antreten – evtl. auch tot spielen – auch dass möcht ich lieber nicht ausprobieren!

Aber zurück zum Wildlife Center, hier gibts alles zu sehen, eas mir auf ser Reise begegnet ist: nur mit einem Unterschied: jetzt sind die Wild Creatures dem Paparazzi ausgeliefert! Also knippse ich bis der Daumen glüht!

Auf dem Rückweg liegt noch der Mount Alyeska! Das Winter/Skigebiet (wohl auch das einzige in Alaska). Nachdem ich zu geizig für 20 Dollar Gondelfahrt war hab ich beschlossen zu wandern. Bei strahlendem Sonnenschein – immerhin ist dann die Gondelfahrt abwärts kostenlos!

Von oben hat man einen atemberaubendeb Blick auf das Cook Inlet (die Bucht, eingerahmt von schneebedckten Bergen) sowie in den Chugach Forest. Auf einer Tafel auf der die Berge vermerkt sind, finde ich den Crow Creek Pass wieder! Ihr erinnert euch? Ja, da war ich ebenfalls Wandern, zum Ravev Glacier!

Jetzt schaun wir mal was morgen noch so auf dem Programm steht, evt. Spencer Glacier/Lake oder Eklutna Glacier/Lake. Entscheide ich morgen spontan!

Logbucheintrag 2013,0927

Mission: Going downtown
Ziel: Los Anchorage
Etappe: crash boom bang

Heute berichte ich mal was alltägliches aus Alaska. Gestern Abend, ich war schon in meinem Schlafanzug und wollt grad in Bett hüpfen – dann gings los: wiuwiuwiuwiuwiu – zuerst hab ich überlegt:

– Fernseher im Nachbarzimmer? Kalt…
– Kühlschrank im eigenen Zimmer? Die Spur ist noch immer kalt…
– Mein eigener Feuermelder? Die Spur wird wärmer – aufm Sessel geklettert, hmmm wiuwiuwiuwiuwiu kommt nicht von meinem eigenen Feuermelder.

Dann hab ich doch mal auf den Flur gekuckt – Blitzendes Stroboskoplicht – die Exitschilder über den Türen blinken rot auf! wiuwiuwiuwiuwiu Panik steigz langsam auf! Ein Glück, ich habe vorher noch meinen Rucksack mit den Wertsachen gepackt – das mache ich immer vor dem schlafengehen – ein paar deutsche Spleens sind noch da!

Also hüpfe ich barfuss in meine Turnschuhe – Jacke über den Schlafanzug – Rucksack an der Hand und ab durch die Mitte!
wiuwiuwiuwiuwiu – auf dem Flur ohrenbeteubend laut!
wiuwiuwiuwiuwiu – Draussen vor dem Hotel stehen noch ein paar im Schlafanzug rum – ich scanne das Gebäude – zumindest auf dieser Seite kein Feuer, kein Rauch!

Sage und schreibe 3 Minuten später sind die Firefighter vorort! Um das ganze abzukürzen – wir standen 30 Minuten vor der Tür – die Feuerwehrmänner haben alles durchsucht: kein Feuer, ein Glück!

Firealarm

Dann muss die Dame an der Rezeption noch ein paar Formulare ausfüllen und wir dürfen zurück!

Also wenn ich ehrlich bin, ich hab fast die ganze Nacht kein Auge zu gemacht – irgendwann um 2:00 Uhr Ortszeit bin ich scchweissgebadet und total verkrampft aufgewacht! Das wiuwiuwiuwiuwiu geht durch Mark und Bein – brauch ich heute abend nicht nochmal!

Dann heute: es ist ca. 10:10 Uhr – Anchorage Downtown – 5th Avenue. Ich stelle mein Auto ab und will grad in die Mall gehen. Ein bisschen wie Hans Guck in die Luft, weil die Berge so schon durch die Wolken spitzen, geh ich zur Ampel. Dann BOOOOOOOMMMMMMM! Mich hat es fasst auf den Hosenboden gesetzt: 2 richtige grosse SUVs sind ineinander gekracht! Meines Erachtens ungebremst – was für ein Knall!

BOOOOOOOMMMMMMM! Es ging alles so schnell – ich hab keine Ahnung wie das passiert ist – evtl. hat einer der Fahrer eine rote Ampel übersehen?

Das ist also mein 1ster Unfall den ich am Rande beobachtet habe! 1 Minute später kam genau in diesem Moment eine Feuerwehr Armada vorbei – die waren wohl zu einem anderen Einsatz gebucht – aber 2 von den Trucks haben angehalten und sich darum gekümmert.

Ich bin dann in die Mall gehuscht… auf den Schreck musste ich erstmal einen Kaffee trinken und mich hinsetzen 😎

30 Min später hab ich dann doch noch ein Foto aus im Schutze der Mall gemacht!

Boom

Achja: Der akt. Donutstatus: 4

Donutstatus

Logbucheintrag 2013,0926

Mission: Back to my new Home
Ziel: Los Anchorage
Etappe: Ich kaufe einen Walmart leer

Zum gestrigen Tag in Valdez gibt es nichts zu sagen, ausser 24 Stunden REGEN – war ca. 10 Min. spazieren, dann bis auf die Knochen durchnässt und hab dan beschlossen heute nehm ich mir mal vom Urlaub frei. Ich hab den Tag mit TV glotzen verbracht: Meine Güte mir war von 6 Folgen Roseanne ganz schwindelig – dazwischen ein Nickerchen.

Ausgeruht und topfit hab ich heute morgen die Heimreise nach Los Anchorage angetreten. Wieder über 300 Meilen und knapp 6 Stunden später: I’m back

Ich hatte je ewig viel Zeit zum nachdenken auf der Fahrt und dabei habe ich folgendes beschlossen: heute muss noch geshoppt werden

Wo geht man in Alaska zum shoppen hin? Ja genau: Walmart

Walmart

Da stinkt die Metro in Nürnberg ganz schön ab. Geschätzt ist dieser 4-5x so gross wie die Metro. Hier kann man von A wie Apfel bis Z wie Zinkpfanne alles kaufen: Ich wiederhole ALLES

Gemütlich schiebe ich das Wägelchen Strasse um Strasse durch den Walmart – hier mal ein Bildchen von der Tiefkühlstrasse – in Summe gibt es hier 4 dieser Monstergänge – alles nur Tiefkühlkost.

Tiefkühlkost

Wegweiser, Vorfahrtsschilder oder Ampeln wären nicht schlecht – aber heute gehts, es ist nicht sehr viel los.

Was mir letztens schonmal aufgefallen ist: Eierkauf in Alaska! Wer findet den Unterschied? Irgendetwas ist an diesem Bild merkwürdig, oder?

Eier

Dann vorbei am Feuerwaffenstand – das Normalste der Welt in einem Walmart! Kurz überlege ich ob ich mir nicht mal so ein Ding zeigen lasse, aber naja heut nicht!

Feuer frei

Dann ab in die Jugendabteilung. Während die Kids in DE Justin Bieber Fanartikel kaufen, wird hier Duck Dynasty verehrt. Grimmige Männer auf Fanartikel, Tassen und Teller.

Duck Dynasty

Wen es interessiert:
http://en.wikipedia.org/wiki/Duck_Dynasty

Duck Hey:

Unglaublich – ich hoffe das kommt bald auf DMAX! Dann kauf ich mir wieder einen Fernseher! Hey!

Achja, als Belohnung für die laaaaaaange Fahrt hab ich mir einen SixPack Donuts gekauft – auf dem Foto fehlt schon der erste, der hat es nur bis zum Auto geschafft, njomnjomnjom…

Donuta

Zu guter letzt ist mir dann auch noch ein Mini begegnet – ich fand den Grössenvergleich einfach unerlässlich: der rote grosse ist meiner, der gelbe der Mini, nur für den Fall dass der Unterschied nicht gleich klar erkennbar ist.

Mini

Logbucheintrag 2013,0924

Mission: Another Hike
Ziel: Valdez
Etappe: Mineral Creek Trail

Heute mache ich mich zum Hiking Trail Mineral Creek auf. Noch muss ich über den Kommentar der Trailbeschreibung schmunzeln. Der 5 Meilen lange Anfahrtsweg kann nur mit Fahrzeugen mit 4-Wheel Drive befahren werden. So schlimm kanns ja wohl nicht sein! 😎

Nach der Hälfte der Fahrzeit muss ich tatsächlich den Allrad-Antrieb einschalten – knietiefen Löchern ausweichen, Gerölfelder passieren – mit dem Auto wohl gemerkt! und durch kleinere Bachläufe! Ein Glück das es nicht regnet, aber schon aufregend! Die Fahrt war echt schön und bumby – der Trail ok – 4 Meilen Wanderweg easy.

Mineral Creek

Nach dem ich auf meiner Reise schon Lost und Shining begegnet bin, komme ich mir heute vor als wär ich im Jurassic Park – Nebelbänke um die grünen Hügel – jetzt fehlt nur noch Big T-Rex!

Jetzt noch ein Paar Worte zu Valdez. Es wird nicht umsonst die Schweiz von Alaska genannt. Ok, ok doe Schweiz liegt nicht an einer Bay, aber die Berge, Seen und die grünen Wiesen rungsum erinnern schon ein bisschen daran. Das einig störende sind die Ölförderanlagen, riesige Türme und ein Tanker liegen in der Bay.

Valdez

Mitte der 80iger lief ein Öltanker auf Grund. Die Exxon Valdez. Der Tanker befand sich am 24. März 1989 auf dem Weg von der Öl-Verladestation der Trans-Alaska-Pipeline in der Hafenstadt Valdez Richtung Süden. Trotz eines Fassungsvermögens von 210.000 Tonnen war das Schiff zum Zeitpunkt des Unglücks nur mit 163.000 Tonnen Rohöl beladen. Kurz nach Mitternacht lief es auf das Bligh-Riff im Prinz-William-Sund vor Süd-Alaska auf.

Hier hat der Kapitän versagt, angeblich betrunken – die Crew übernächtigt. So ist die Exxon Valdez vom Kurs abgekommen und auf ein Riff gelaufen.

Bei dem Unfall liefen 37.000 Tonnen Rohöl aus und schädigten das empfindliche Ökosystem. Über 2000 km Küste wurden verseucht. Hunderttausende Fische, Seevögel und andere Tiere starben als direkte Folge des Unglücks. Langfristig vergiften sich die dort lebenden Tiere schleichend über die Nahrungsaufnahme, da die Ölreste immer noch nicht abgebaut sind.

Heute schippert der Tanker, mehrfach umbenannt wohl irgendwo in China rum. Immerhin nur noch als Container-Transporter.

Ach ja: Falls jemand nen amerikanischen Bus braucht, hier gibts einen zu kaufen:

Bus

Logbucheintrag 2013,0923

Mission: Relaxen
Ziel: Valdez
Etappe: Kassensturz

Hier mal ein paar Eckdaten meiner Reise:

Urlaubstage: 15
davon mit Sonnenschein: mindestens 10
zurückgelegte Meilen bislag: ca 2400
Fotos im Kasten: 2.600
gesehene Gletscher: wohl um die 30
Tierbegegnungen: 3 Elche, 1 Schwarzbär, Karibou-Herde, Rentiere, 4 Orcas, jede Menge Seevögel, ein paar Schweinswale, Seelöwen, 1 einsame Robbe

Etappen:

Anchorage – Denali NP – Fairbanks (und zurück)

Etappe 1

Anchorage – Homer

Etappe 2

Homer – Seward

Etappe 3

Seward – Whittier

Etappe 4

Whittier – Anchorage

Etappe 5

Anchorage – Valdez (und zurück)

Etappe 6

Logbucheintrag 2013,0923

Mission: Road Trip
Ziel: Valdez
Etappe: Another story

Heute bin ich mit sehr kleinen Augen aufgewacht. Warum? Gestern abend habe ich mich noch überreden lassen in eine typ. Ami-Bar zu gehen. Naja was solls, kann ja net schaden sich unters Volk zu mischen 😉 Ein Bier später – ja meine Damen und Herren – hier das 2te Bier auf dieser Reise: Alaska White – ich glaub ich probier‘ zuhause auch mal ein Bierchen, Stand dann plätzlich ein Whisky vor meiner Nase! Den musst du unbedingt probieren – das Nationalgetränk in Nordamerika usw. ich habe bis dahin noch nie was von Fireball gehört. Schmeckt nach Zimt, sehr lecker, aber wohl mehr Likör als Whisky – naja und dem Gläschen habe ich heute auch noch Kopfweh zu verdanken, cheers!

Kurz vor Mittag breche ich auf nach Valdez – 8 Stunden fahrt lt. Navi – ich hab es auf 7 Std. geschafft – knapp 500 km – Ach ja: es schneit übrigens.

Schnee

An der Fahrtzeit waren auch 3 Militärkonvois schuld – alles was man sich vorstellen kann eiert vor mir mit knapp 40 Meilen über den Highway: H1, Trucks, Aufklärungswagen, Busse voll mit uniformierten Gewehrträgern – nach einer Stunde fährt der 1 Konvoi rechts ran und lässt die Autoschlange vorbei – doch kaum später der nächste Konvoi – hier ist sogar ein riesiger Truck vom Weg abgekommen (Schneeglätte.) und mit dem Dach nach unten eine kleine Böschung runtergekullert. Jetzt heisst es warten….

Irgendwann geht es dann doch noch weiter – das Wetter wird immer besser – sogar Sonnenschein – die Landschaft ändert sich. Die Goldgelben Birkenhaine lasse ich hinter mir und es wird felsiger. Die Tundra steht jetzt auf dem Programm. Ich fahre in ein wunderschönes Tal – mit malerischen schneebedeckten Bergen, ein Flusslauf…

Valley

Und zum Abend hin habe ich sogar blauen Himmel – Valdez bereitet mir ein herzliches Willkommen.

Logbucheintrag 2013,0922

Mission: Das schlechte Wetter kann mir nix anhaben
Ziel: Whittier
Etappe: It’s always shitty in Whittier

Es ist 08:00 Uhr als ich Seward verlasse. Nass, kalt und stürmisch aber die Frisur sitzt 🙂 Ich fahre zurück Richtung Anchorage aber mit einem Zwischenstopp in Whittier.

Whittier ist nur über einen One-Way Tunnel zu erreichen – der Anton Anderson Memorial Tunnel. Die nette Dame am Maut-Kästchen will 12 Dollar von mir und gibt mir einen Leitfaden für die Tunnelfahrt – Ich solle mich in Reihe 1 einreihen. Den Tunnel selbst muss man sich so vorstellen, als würde man ein Bergwerk besichtigen, halt nur mit dem Auto. In Summe ist der Tunnel ca 2 Meilen lang. Vor dem Jahr 2000 wurden alle Autos auf den Zug verladen – denn ursprünglich wurde der Tunnel im 2ten Weltkrieg gebaut – da Whittier wohl eine wichtige Militärbasis im 2ten Weltkrieg war.

Whittier Tunnel
Das kleine Häuschen im Bild ist die Tunneleinfahrt!

Whittier ist schon eine Welt für sich: freiwillig würde ich da nicht wohnen wollen – in den 60iger Jahren wurde schwer beschädigt – ein Tsunami. Aber auch wieder aufgebaut.

Es gibt 2 Betonbunker in denen 90% der Arbeiter und Angestellten wohnen. Von See aus betrachtet sieht der eine Bunker aus wie das Hotel in Shining – ich geb euch Brief und Siegel drauf – hier wird man im Winter auch verrückt!

Doch jetzt gehts mal wieder los auf hohe See – der Wind peitscht den Regen gegen den Katamaran, doch wer Gletscher sehen will ist unerschrocken. Heute unternehmen wir nicht die typ. Tour, sondern schauen uns den Heriman Getscher an – meiner Meinung die bessere Wahl. Kleine Eisberge schwimmen herum – arktisches Feeling kommt auf – eine Robbe jammert tribend auf einer Eisscholle – wohl auch wegen dem schlechten Wetter. Aber in dem Moment in dem wir ganz nah an den Herriman ranfahren ist Wind und Regen vergessen – das blau des Eises kommt durch de Wolkendecke noch besser zum vorschein. Sehr beeindruckend und majestätisch steht er ganz nah vor uns, bzw. wir vor ihm: Ein Tidewater Glacier, 13 km lang und er reicht tief unters Wasser.

Von Gletschern kann man einfach nie genug bekommen, dafür ist der Prince William Sound Fjord bekannt – wir schippern an mehr als 20 Gletschern vorbei – einer schöner als der andere, aber auch immer wieder der Hinweis dass die Gletscher massiv zurück gehen! Das grosse Tauen hat wohl begonnen!

Herriman Glacier

Ich bin so traurig deswegen 😉 so traurig, da wird mein Sommerurlaub wohl gleich nochmal in Alaska stattfindet 😎

Logbucheintrag 2013,0921

Mission: Rumhängen
Ziel: Seward
Etappe: Downtown

Heute gibt es nicht so viel zu berichten – wie vorhergesagt es ist schlechtes Wetter. Hab mir aber trotz strömenden Regen den Exit Glacier vor den Toren Sewards angesehen. Ein sogenannter Drive In oder wie die Amis sagen Drive Thru! Nein keine Sorge man kann nicht bir vor’s Gletscher-Tür’l fahren. Aber der Name kommt daher, dass er bis ins Tal reicht und man ihn über einen wirklichen seichten Wanderweg, knapp 1 Meile, erreichen kann. Ganz nett, bei tollen Wetter bestimmt super schön. Aber man kann nicht alles haben.

Nachdem ich keine Lust hatte weiter zum Harding Icefield zu latschen, es regnet noch immer in Strömen, bin ich zurück nach Seward. Hab dann die Zeit im Sealife verbummelt – hier hab ich einen Seestern angefasst – ziemlich rauh der Kleine.

Naja und dann hab ich noch alle Souvenir-Laden abgeklappert und zum Schluss noch die Tiere in der Lobby fotografiert. Wobei mir das Dall Schaf schon riesig vorkommt, kann nicht sicher sagen ob es tatsächlich mal auf den Felsvorsprüngen rumgeturnt ist, aber seht selbst:

Dall Sheep

Morgen geht es dann nach Whittier – zum einen muss man den 1 spurigen Tunnel erlebt haben und dann nochmal auf eine Schippertour durch Prince William Sound – mal kucken ob dies stattfindet – es ist Schnee vorhergesagt!

Logbucheintrag 2013,0920

Mission: Adventure
Ziel: Seward
Etappe: One day in Paradise

Heute morgen habe ich um 5:00 Uhr früh Homer verlassen – da ich um 11:30 Uhr in Seward sein muss. Eine 6 stündige Fjordfahrt durch den Kenai Nationalpark steht auf dem Programm.

Lieber Paps dein Tom Tom sagt mir ich brauch für 300 km ca. 5 Stunden (?) – Hr. Google hat mir erklärt es geht in 3 Stunden – was denn nun!

Sicherheitshalber bin ich dann doch so früh unterwegs um bloss nicht mein Bötchen zu verpassen! Gefahren bin ich dann gute 3 3/4 Stunden und das im Schnitt bei 90 km/h – demnach war ich viel zu früh da – aber macht nischt, hab mir erstmal im Starbucks einen Frühstückcappo geholt. Hier in Alaska gibt es in jeden, wirklich in jedem Safeway ein Starbucks und naja, der Kaffee schmeckt nicht, aber er macht wach! Immerhin!

Um 11:30 Uhr entern wir dann die Orca Voyager – die hoffentlich nicht in den maritimen Deltaquadranten manövriert wird.

Orca Voyager

Strahlender Sonnenschein aber extrem windig. Zum ersten Mal habe ich wirklich verstanden was bei den Outdoorklamotten windproof tatsächlich heisst!

11:30 Seward Hafen – die Jacke hält
12:30 Kenai Fjord – die Jacke hält
14:30 Aialik Gletscher – die Jacke hält

Und wen es interessiert die Thermohose hält auch was sie verspricht! Ich hab keine Ahnung wie viele Knoten die Windgeschwindigkeit heute hatte, der Katamaran „jagt“ jedenfalls mit 25 Knoten über den Fjord. Der Wind war teilweise so stark dass ich auf dem Aussendeck kaum einen Schritt vor den anderen setzen konnte, aber für ein gutes Foto ist mir nichts zu schwierig.

Der Kapitän, ein richter Schrank von einem Mann mit tiefer bäriger Stimme heisst uns uns mit: Welcome to a day in paradise! Und er soll Recht behalten, für mich zumindest!

One day in paradise

Mein absolutes Highlight ist der Aialik Gletscher. Die Orcas, Seelöwen, Seeotter und Schweinswale die uns auf dem Hinweg begleiten, werden da plötzlich zur Nebensache. Gespannt warten wir auf das kalben, und er tut uns den Gefallen, auch wenn es nur ein kleines „Kalb“ ist. Mit Donnergrollen töst ein Schneeblock ins Wasser und produziert sogar eine kleine Welle. Die Mini-Eisberge treiben an der Orca Voyager vorbei.

Der Aialik Gletscher ist ca. 7 km lang und entsteht aus dem Harding Icefield. Er gilt im Vergleich zu anderen Gletschern als sehr beständig d. h. er verliert kaum Masse! Ein atemberaubender Anblick und dennoch mit einem Kajak möcht ich nicht daran vorbeipaddeln – ein bisschen Respekt muss ja doch noch sein 😉

Aialik Gletscher

Übrigens hatte ich wirklich Glück: Die Tour morgen muss aufgrund von Sturmwarnung abgesagt werden – und am Montag soll es schneien… bibber – heute morgen bin ich bei -5 Grad Celsius Aussentemperatur los gefahren. Das Mädel verabschiedet sich dann wohl vom Camping… 😉

PS@Willy – dein Tipp funzt, merci