Logbucheintrag 2014,0828

Mission: Das Glück ist mit den Dummen und mit uns
Etappe: Sightseeing
Ziel: Trollstigen

Heute morgen sind wir im Dovrefjell Nationalpark aufgewacht. Die Hauptattraktion des Nationalparks sind die Moschusochsen, die vor 70 Jahren aus Grönland eingeführt worden sind und sich innerhalb des Parks frei bewegen. Begegnet ist uns kein Moschusochse. Naja ich habe die Moschusochsen bereits auf einer Farm in Alaska kennengelernt. Diese pusierlichen Tierchen bringen bis zu einer halben Tonne auf die Waage und das bei einem Stockmass van ca. 130 cm. Donnernde Ponies würd ich sagen, denen man in freier Wildbahn eher nicht begegnen will.

Naja erstmal den Schlaf aus den Augen gerieben und dann ein bisschen wehmütig die Sachen zusammen suchen morgen geht es schon wieder auf die Fähre in Oslo, oder?

Ich krame die Fährunterlagen raus und traue meinen Augen nicht. Gebucht für den 30.08. und nicht den 29.08. Das muss doch glatt ausgenutzt werden, wir beschliessen jetzt doch noch den Umweg in Richtung Trollstigen und Geiranger zu nehmen.

Der Trollstigen ist Teil der Provinzstraße 63 und führt in elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung hinauf zur Passhöhe. Ein eindrucksvoll rauschender Wasserfall, den 320 Meter hohen Stigfossen ist ebenfalls zu sehen. Von oben kann man weit in das Tal sehen… Karge Felsmassive türmen sich rechts und links auf. Trolle haben wir keine gesehen… Aber schön ist es hier… die Sonne scheint.

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Später geht es dann noch in Richtung Geiranger. Der Ort liegt am Ende des Geirangerfjordes und hat ca. 300 Einwohner; in den Sommermonaten steigt diese Zahl auf bis zu 2000 Einwohner an. Die Einwohner leben fast ausschließlich vom Tourismus, es kommen neben den Hurtigruten-Schiffen jährlich über 100 Kreuzfahrtschiffe im Geirangerfjord und somit in Geiranger an. In den Wintermonaten ist der Fjord nicht beschiffbar, da von den umliegenden Bergen Lawinen abgehen, die dann hohe Wellen verursachen.

Schnell merken wir den Tourismus – Busse befördern die Ausflugstouris von der ankernden Bettenburg – die Allure of the Sea… oder so ähnlich. Wir machen keinen Halt… zuviel Trubel. Wir schrauben uns weiter serpentinenartig in die Höhe… noch mehr Busse, noch mehr Touris. Ziel ist der 1500 m hoch gelegenen Berg Dalsnibba. Von hier aus kann man weit in den Fjord sehen. Aber nicht nur wir hatten dieses Ziel. Als wir ankamen waren schon 4 Busse und jede Menge Autos…

Wir bleiben nicht lange und beschließen den Trubel hinter uns zu lassen.

Wir übernachten in Skjal, ca. 450 km vor Oslo.

Logbucheintrag 2014,0825

Mission: Sonnenstrahlen zählen
Etappe: Weiter Richtung Oslo
Ziel: Norwegen von der Sonnenseite sehen

Die letzten 2 Tage ist uns der Sonnengott wohlgesonnen. Inzwischen sind wir 950 km vor den Toren Oslos. Wir geniessen die sonnigen Tage, lange Frühstücksessions im Sonnenschein, Sonnenstopps zwischendurch… Norwegen glänzt von seiner schönsten Seite… Die Strecke ist zwar die gleiche, sieht aber mit blauem Himmel noch beeindruckender aus. Heute passieren wir wieder den Polarkreis… immer noch ziemlich windig und kalt. Die Landschaft karg.

Abends packen wir den Grill aus…. und geniessen den Sonnenuntergang an einem Fjord.

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Ein treuer Begleiter: Fireball – hat uns schon das ein oder andere Mal aufgetaut. Fireball ein kanadischer Wiskey-Likör mit Zimtgeschmack… brennt sich die Speiseröhre hinab und verbreitet ein wohlig warmes Gefühl im Bauch.

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Logbucheintrag 2014,0823

Mission: Rentier Bingo
Etappe: Rudis sind lebensmüde
Ziel: Going South

Noch ein bisschen benebelt von den gestrigen Eindrücken lassen wir den Tag ruhig angehen. Gegen Mittag treten wir die Rückreise an. Blauer Himmel und Sonne satt. Wir machen nach ca. 2 Std. Pause auf einem sonnigen Hügel Rast. Henryk packt den Kocher aus und wir machen Cappucino! Wir lassen uns im wahrsten Sinne „die Sonne auf den Pelz“ scheinen!

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Auf dem Weg begegnen uns unzählige Rentiere… auch direkt am Strassenrand. Und die Rudis sind ziemlich lebensmüde… wackeln gemütlich am Strassenrand entlang und auf einmal galoppieren sie in die Strassenmitte. Man erntet nur einen verdutzten Blick wenn man plötzlich vor Ihnen zum stehen kommt. Dumm kucken können die Rudis!

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Wir nehmen diesmal die Fähre um den Lyngenfjord zu überqueren. Dieser Kutter hat auch schon bessere Zeiten gesehen… aber wir kommen heil an…

und schwups die wups sind wir wieder 200 km vor Narvik. Von den Sonnenstrahlen motiviert scheint die Zeit wie im Flug zu vergehen.