Sternenzeit 2014,06,29

Mission: Gletscherflusslagune
Etappe: Eisberg voraus
Ziel: Jökulsárlón

Im vorigen Beitrag habe ich ja die Gletscherlagune erwähnt. Der Jökulsárlón ist 248m tief und ca. 18 km gross. Er liegt an Südrand des Vatnajökull hinter dem Skaftafell Nntionalpark. Fahrtzeit gute 1 1/2 Stunden vom Nationalpark – die Strecke ist abwechslungsreich und Gletscherzunge um Gletscherzunge gieren in der Ferne um Aufmerksamkeit. Ich halte an einem Parkplatz ca. 2 km vorm beliebten Touristopp und klettere über einen Kieshügel. Ich traue meinen Augen kaum, ein riesiger See mit hunderten Eisbergen…

Jetzt beschleicht mich so richtig das Gefühl ich bin in Island. Glühend blaue Eisbrocken, so gross wie Häuser treiben auf dem See. Sogar hier löst der ein oder andere Eisblock der sich vom Berg trennt ein lautes Kawumm aus und die Welle schwapppt ein wenig ans Ufer.

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Sprachlos stehe ich da und beobachte die schwimmenden Riesen – am Horizont türmt sich ein riesiges Gletscherfeld auf.

Seit jeher üben diese Eismassen eine starke Anziehungskraft auf mich aus – ich kann nicht sagen ob es an den Farben, der Kälte oder an der überdauernden Zeit liegt. An diesen gewaltigen Orten fühle ich mich ganz klein und unwirklich! Aber auch immer ein bisschen Wehmut ist dabei! Wehmut dass diese wunderschönen Plätze doch allzu vergänglich sind, ganz besonders hier in Island. Hier sitzt das ein oder andere Gletscherfeld auf einer tickenden Zeitbombe – dem Vulkan. Wenn hier die Hölle losbricht, bleibt nichts mehr übrig.

Dann erinnere ich mich an die Gletscher in Alaska – einer davon geht jährlich um mehr als 1 km zurück. Grossglockner schrumpft beständig… doch die Traurigkeit wird von dem unglaublichen Anblick erlöst… die Sonne blitzt an der ein oder anderen Stelle durch die Wolkendecke… ich geniesse die Ruhe… und manchmal macht es klick, klick, klick, Fotos müssen dennoch sein!

So genuch geschwärmt für heut‘ – getreu dem Motto: Eisberg voraus